Menschliche Gehirn-Organoide entwickeln Augen
2021
Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
Hier wird die iPSC-Technologie verwendet, um Mini-Gehirne zu züchten, mit denen erbliche Augenkrankheiten untersucht werden können. Mit Zellen von vier iPSC-Spendern wurden Gehirnorganoide gezüchtet und am Tag 20 wurde Retinsäure hinzugefügt. Nach 30 Tagen Kultivierung bildeten die Organoide optische Vesikel, die sich innerhalb von 60 Tagen zu sichtbaren Strukturen entwickelten. Die Hirnorganoide mit optischen Vesikeln (optic vesicle-containing brain organoids = OVB-Organoide) zeigen verschiedene augentypische Strukturen wie primitive Hornhautepithel- und linsenähnliche Zellen, retinale Pigmentepithelien, retinale Vorläuferzellen, axonähnliche Fortsätze und elektrisch aktive neuronale Netzwerke. Sie zeigen auch Synapsin-1, CTIP-positive myelinisierte kortikale Neuronen und Mikroglia. Es wurde nachgewiesen, dass die Organoide sogar photosensitive Aktivität zeigen, wenn sie verschiedenen Lichtintensitäten ausgesetzt werden, die durch vorübergehendes Photobleaching zurückgesetzt werden können. Die OVB-Organoide organisieren also von sich aus Vorderhirn-assoziierte primitive sensorische Strukturen und können daher als Modell zur Untersuchung der Augenentwicklung und den Ursachen von Augenerkrankungen verwendet werden.
Human brain organoids assemble functionally integrated bilateral optic vesicles
Jay Gopalakrishnan
Eingestellt am: 09.09.2021
[1] https://www.cell.com/cell-stem-cell/fulltext/S1934-5909(21)00295-2?_returnURL=https%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS1934590921002952%3Fshowall%3Dtrue[2] https://www.heise.de/hintergrund/Menschliche-Mini-Gehirne-entwickeln-Augen-6175495.html?view=print