Patientenstudie zur Untersuchung der visuellen Verarbeitung von ablenkenden Reizen
2025
Vrije Universiteit Amsterdam, Amsterdam, Niederlande
Durch Erfahrung können Menschen lernen, Orte zu unterdrücken, die häufig ablenkende Reize enthalten. Der neuronale Mechanismus, der dieser erlernten Unterdrückung zugrunde liegt, bleibt jedoch weitgehend unbekannt. In der vorliegenden Studie wurden zwei Gehirnaktivitätsmessungen (Steady-State Visually Evoked Potentials (SSVEPs) und Event-Related Potentials (ERPs)) miteinander kombiniert, um den Mechanismus hinter statistisch erlernter räumlicher Unterdrückung zu untersuchen. Die EEG-Ableitung erfolgte über eine auf dem Kopf platzierte Elektrodenkappe. Zusätzlich wurden Augenbewegungen mit Elektroden und einem Eye-Tracking System erfasst. Vierundzwanzig männliche und weibliche Probanden führten eine Version des Additional-Singleton-Suchspiels durch, in dem ein Ort häufig einen ablenkenden Reiz enthielt. Die Suchreize flimmerten kontinuierlich auf dem Bildschirm, was zu einer Steady-State-Synchronisation führte. Vor dem Beginn der Suche wurden keine Unterschiede in der SSVEP-Antwort festgestellt, obwohl eine Post-hoc-Analyse eine proaktive Alpha-Lateralisierung ergab. Nach dem Beginn der Suche zeigten sich deutliche evozierte Unterschiede sowohl in den SSVEP- als auch in den ERP-Signalen an dem unterdrückten Ort im Vergleich zu allen anderen Orten. Die frühe zeitliche Abfolge dieser evozierten Modulationen deutet darauf hin, dass die erlernte Unterdrückung von Ablenkungen in den frühen Stadien der visuellen Verarbeitung stattfindet.
Learning modulates early encephalographic responses to distracting stimuli: a combined SSVEP and ERP study
Dock H. Duncan
Eingestellt am: 05.05.2025
[1] https://www.jneurosci.org/content/early/2025/04/03/JNEUROSCI.1973-24.2025[2] https://biermann-medizin.de/visuelle-verarbeitung-gehirn-lernt-mit-der-zeit-das-ausblenden-stoerender-reize/