Gehirn-Chimeroide zeigen individuelle Anfälligkeit für neurotoxische Auslöser
2024
Harvard University, Cambridge, USA
Genetische Variation zwischen Individuen beeinflusst die Krankheitsanfälligkeit und den Krankheitsverlauf. Die Untersuchung menschlicher Gehirnunterschiede im normalen und kranken Zustand ist aufgrund fehlender präziser Zellmodelle und skalierbarer Systeme zur Darstellung mehrerer Personen eine Herausforderung. Diese Studie stellt menschliche Gehirn-"Chimeroide" vor, ein reproduzierbares, spenderübergreifendes kortikales Organoid-Modell, das durch die gemeinsame Entwicklung von Zellen mehrerer Spender innerhalb eines einzigen Organoids erzeugt wird. Durch das Neuaggregieren von Zellen aus individuellen Spender-Organoiden im Stadium der neuronalen Stamm- oder Vorläuferzellen tragen die Zellen jedes Spenders vollständig zu den Linien des zerebralen Kortex bei, selbst bei unterschiedlichen Wachstumseigenschaften. Chimeroide wurden verwendet, um die Variabilität der Reaktionen auf neurotoxische Stoffe wie Ethanol und Valproinsäure zu untersuchen. Dabei wurden individuelle Unterschiede in der Empfindlichkeit der Zelltypen und den molekularen Auswirkungen festgestellt. Dieses Modell hebt den genetischen Hintergrund als Faktor der Neurotoxinempfindlichkeit hervor und etabliert Chimeroide als skalierbares Werkzeug für die Untersuchung der Gehirnentwicklung und -erkrankungen über verschiedene Individuen hinweg.
Brain Chimeroids reveal individual susceptibility to neurotoxic triggers
Paola Arlotta
Eingestellt am: 07.11.2024
[1] https://www.nature.com/articles/s41586-024-07578-8