RNA-Interferenz könnte zur Aufhebung der Immunsuppression bei Prostatakrebs eingesetzt werden
2015
Beckman Research Institute at City of Hope, Duarte, USA
Prostatakrebs ist eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen bei Männern. Sobald er das metastasierte Stadium erreicht hat, ist die Wirksamkeit der üblichen Behandlungsmethoden gering, was die Bedeutung der Entwicklung neuer Behandlungsstrategien wie der Immuntherapie unterstreicht. Menschliche Tumore rekrutieren und vermehren Populationen von potenten immunsuppressiven myeloiden Suppressorzellen (MDSC), die mit dem Fortschreiten der Erkrankung und einem schlechten Überleben der Patienten in Verbindung gebracht werden. In der vorliegenden Studie haben die Forscher die Populationen myeloischer Zellen mit Hilfe von Durchflusszytometrie an Blutproben von Patienten und anschließenden Ex-vivo-Funktionstests untersucht. Es wurde eine Population granulozytärer MDSC identifiziert, die sich während des Fortschreitens des Prostatakrebses im Blutkreislauf der Patienten ansammelt, und es wurde gezeigt, dass sie die Proliferation autologer T-Zellen wirksam hemmt. Die zirkulierenden MDSC weisen hohe Konzentrationen von aktiviertem STAT3 auf, das ein zentraler Immun-Checkpoint-Regulator ist. Mit Hilfe der RNA-Interferenz-Technologie konnten die Forscher die STAT3-Konzentration abschalten und die immunsuppressiven Effekte der von Patienten stammenden MDSC auf T-Zellen aufheben. Die Studie zeigt die Anhäufung von granulozytären MDSCs mit dem Fortschreiten des Prostatakrebses und die Durchführbarkeit einer auf TLR9 ausgerichteten STAT3siRNA-Strategie zur Abschwächung der MDSC-vermittelten Immunsuppression.
TLR9-targeted STAT3 silencing abrogates immunosuppressive activity of myeloid-derived suppressor cells from prostate cancer patients
Sumanta K. Pal, Marcin Kortylewski
Eingestellt am: 14.09.2021
[1] https://clincancerres.aacrjournals.org/content/21/16/3771[2] https://data.jrc.ec.europa.eu/dataset/352f7dfd-05cf-434b-a96a-7e270dc76573