Virale Infektiosität des Enterovirus A71 in einem menschlichen primären Darmmodell untersucht
2023
University of Amsterdam, Amsterdam, Niederlande
Das Enterovirus A71 (EV-A71) kann beim Menschen eine Vielzahl von Krankheiten wie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit und schwere oder tödliche neurologische Komplikationen hervorrufen. Es ist nicht eindeutig geklärt, was die Virulenz und Leistungsfähigkeit von EV-A71 bestimmt. Es wurde beobachtet, dass Aminosäureveränderungen im rezeptorbindenden Protein VP1, die zu einer Bindung des Virus an Heparansulfatproteoglykane (HSPGs) führen, für die Fähigkeit von EV-A71, neuronales Gewebe zu infizieren, wichtig sein könnten. In dieser Studie wiesen die Forscher nach, dass das Vorhandensein von Glutamin (im Gegensatz zu Glutaminsäure) an VP1-145 für die Virusinfektion in einem 2D-Modell des menschlichen fötalen Darms ausschlaggebend ist, was mit früheren Ergebnissen in einem Organoidmodell der Atemwege übereinstimmt. Darüber hinaus reduzierte die Vorbehandlung von EV-A71-Partikeln mit niedermolekularem Heparin zur Blockierung der HSPG-Bindung die Infektiosität von zwei klinischen EV-A71-Isolaten und viralen Mutanten, die Glutamin an VP1-145 tragen, erheblich. Diese Daten deuten darauf hin, dass Mutationen in VP1, die zu einer HSPG-Bindung führen, die virale Replikation im menschlichen Darm verstärken. Die Mutationen, die zu einer erhöhten Produktion von Viruspartikeln an der primären Replikationsstelle führen, könnten ein höheres Risiko für eine anschließende Neuroinfektion mit sich bringen.
Amino acid variation at VP1-145 of enterovirus A71 determines the viral infectivity and receptor usage in a primary human intestinal model
Ikrame Aknouch, Adithya Sridhar
Eingestellt am: 18.07.2023
[1] https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmicb.2023.1045587/full