3D-gefertigte Gerüste für die Gliomforschung
Oktober 2022
Delft University of Technology, Delft, Niederlande(1)
Erasmus MC Cancer Institute, Rotterdam, Niederlande(2)
Erasmus MC Cancer Institute, Rotterdam, Niederlande(2)
Ein großes Hindernis in der Gliomforschung ist das Fehlen von In-vitro-Modellen, die die zellulären Eigenschaften von Gliomzellen in vivo beibehalten können. Um diese Einschränkung zu überwinden, wird ein durch Zwei-Photonen-Polymerisation hergestelltes 3D-Gerüst als Zellkultur-Modellsystem entwickelt, um Gliomzellen von Patienten zu untersuchen. Rasterelektronenmikroskopie, konfokale Mikroskopie (lebende Zellen) und Immunhistochemie werden eingesetzt, um das 3D-Modell im Hinblick auf die Besiedlung des Gerüsts, die Zellmorphologie und die Lokalisierung des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors zu untersuchen. Sowohl von Gliom-Patienten stammende Zellen als auch etablierte Zelllinien besiedeln die Gerüste erfolgreich. Im Vergleich zu konventionellen 2D-Zellkulturen ähneln die 3D-Scaffolds den zellulären Merkmalen von Gliomen in vivo stärker und ermöglichen eine bessere Überwachung einzelner Zellen, zellulärer Ausstülpungen und des intrazellulären Traffics. Darüber hinaus wird bei den auf den Gerüsten kultivierten Zellen eine geringere zufällige Zellmotilität und eine höhere Stabilität der zellulären Netzwerke beobachtet. Die 3D-Gliomgerüste sind daher ein vielversprechendes Instrument für die Untersuchung der Mechanobiologie von Hirntumoren und für Studien zum Wirkstoffscreening.
3D-engineered scaffolds to study microtubes and localization of epidermal growth factor receptor in patient-derived glioma cells
Angelo Accardo(1), Pim J. French(2)
Eingestellt am: 14.12.2022
[1] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/smll.202204485