Humaner Mikro-Haarfollikel für prädiktives Screening
UnternehmenNovember 2020
provio GmbH, Glienicke/Nordbahn, Deutschland
Die vorliegende Studie bewertet ein humanes Mikrofollikel-Modell (MF) zur in-vitro Erforschung der Haarfollikelentwicklung und zur Optimierung kosmetischer und präklinischer Substanztests. Hierfür wurden Haarfollikel-Organoide generiert, die für Assay-Anwendungen an 96-Well-Platten angepasst wurden. Die Organkulturen behalten hierbei ihre zelluläre Komplexität bei, was die Analyse des zellulären Cross-Talks innerhalb des Follikels und eine Rekapitulation von Reaktionen auf verschiedene extrinsische Zytokine, Wachstumsfaktoren und Steroide ermöglicht. Die Forscher beobachteten in den frühen, als auch späten Stadien der Kultivierung eine haarspezifische Keratin-Expression. Des Weiteren wurde die Genexpression der MF analysiert und mit Patientenproben verglichen, die aufgrund von Haarverdünnung mit dem Medikament Minoxidil behandelt wurden. Die Genexpressionsveränderungen in den MF zeigten eine Überlappung von bis zu 75% mit der entsprechenden Genexpressionssignatur, die in der klinischen Studie beobachtet wurde. Basierend auf den Ergebnissen können humane Haarfollikel-Organoide sich als hilfreich erweisen, die zellulären Mechanismen der Haarentwicklung weiter zu erforschen und Therapieansätze für bspw. erblich bedingten Haarausfall zu verbessern. Zudem erweisen sich MF als praktisches Assay-Tool für kosmetische oder präklinische Screenings.
The microfollicle: a model of the human hair follicle for in vitro studies
Gerd Lindner
Eingestellt am: 19.08.2022
[1] https://link.springer.com/article/10.1007/s11626-020-00513-x