Viruserkrankungen fördern die Ausbreitung neurodegenerativer Erkrankungen
Oktober 2021
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn, Deutschland
Neurodegenerative Erkrankungen sind auf zellulärer Ebene charakterisiert durch Fehlfaltungen von Proteinen, die aggregierte Komplexe bilden und das umliegende Zellgewebe fortschreitend infizieren. Der Transportmechanismus der Proteinkomplexe in benachbarte Zellen ist noch unerforscht. Die Forschungsgruppe der vorliegenden Studie vermutet, dass die Ausbreitung der Aggregate über direkten Zellkontakt oder einen Rezeptor-Liganden-vermittelten Transport in extrazellulären Vesikeln (EV) erfolgt. Deshalb wurde in mehreren Zellmodellen die Wirkung verschiedener viraler Glykoproteine untersucht. In den Zellkulturen, die zusätzlich mit viralen Enzymen infiziert wurden, zeigte sich eine beschleunigte Invasion der Protein-Aggregate in die gesunden Nachbarzellen. Die Ergebnisse der Studie stützen die Hypothese, dass virale Erkrankungen einen bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen nehmen. Die Studie liefert somit neue Erkenntnisse hoher Relevanz für die weitere Erforschung noch unheilbarer Krankheitsbilder wie Alzheimer oder Parkinson.
Highly efficient intercellular spreading of protein misfolding mediated by viral ligand-receptor interactions
Ina M. Vorberg
Eingestellt am: 08.08.2022
[1] https://www.nature.com/articles/s41467-021-25855-2[2] https://www.bionity.com/en/news/1173242/viral-infections-could-drive-neurodegeneration.html