Perizyten der Lunge modulieren Mikrogefäßstrukturen
2015
University of Bern, Bern, Schweiz
Die Angiogenese ist ein komplexer gewebespezifischer Vorgang, der bei mehreren biologischen Prozessen eine entscheidende Rolle spielt. In-vitro-Modelle haben jedoch erhebliche Einschränkungen bei der Reproduktion der Gefäßbildung und des Gefäßumbaus. Hier wurde ein in vitro 3D-Modell der menschlichen Lungenmikrovaskulatur entwickelt, bei dem primäre menschliche Lungenperizyten von Lungenkrebspatienten mit menschlichen Nabelschnurvenenendothelzellen kokultiviert wurden, um die Mechanismen der Gefäßregulierung zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Mikrogefäße bildeten und 14 Tage lang stabil blieben. Darüber hinaus war die parakrine Signalübertragung von Lungenperizyten für eine normale Durchblutung unerlässlich, und Perizyten wanderten in Richtung endothelialer Mikrogefäße, wodurch eine Zell-Zell-Kommunikation und vaskuläre Strukturen entstanden. Außerdem führte der direkte Kontakt von Perizyten und Endothelzellen zu einer verringerten Permeabilität, einer regelmäßigeren Mikrogefäßarchitektur und zu einer gefäßverengenden Reaktion auf die Behandlung mit Phenylephrin. Insgesamt haben die Forscher eine biomimetische Plattform entwickelt, um die Bedeutung von Perizyten für die mikrovaskuläre Modulation zu untersuchen und potenziell die durch patienteneigene Zellen induzierten Veränderungen in einem physiologisch relevanten Kontext zu erforschen.
Primary human lung pericytes support and stabilize in vitro perfusable microvessels
Thomas Geiser, Olivier T Guenat
Eingestellt am: 02.11.2021
[1] https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/ten.tea.2014.0545[2] https://data.jrc.ec.europa.eu/dataset/176d71e6-5082-4b29-8472-b719f6bda323