Neuronale Verarbeitung von Gerüchen im menschlichen Gehirn
Oktober 2024
RWTH Aachen University, Aachen, Deutschland(1)
University Hospital Bonn, Bonn, Deutschland(2)
University Hospital Bonn, Bonn, Deutschland(2)
In dieser Studie wurden Patienten einbezogen, denen aufgrund einer medikamentenresistenten Epilepsie dauerhaft Elektroden in verschiedene Bereiche des Gehirns (piriformer Kortex, Amygdala, Hippocampus) implantiert worden waren. Ihnen wurden Gerüche präsentiert, während gleichzeitig die Aktivität einzelner Neuronen in den Hirnregionen aufgezeichnet wurden.
Die Ergebnisse zeigten, dass Neuronen in diesen Bereichen auf bestimmte Gerüche reagieren und deren Identität kodieren. Wiederholte Exposition gegenüber dem gleichen Geruch führte zu einer Abnahme der neuronalen Aktivität, was auf einen Prozess der Wiederholungssuppression und Gewöhnung hinweist. Jede Gehirnregion spielte eine spezifische Rolle in der Geruchswahrnehmung: Die Amygdala war für die Kodierung der emotionalen Reaktionen auf Gerüche verantwortlich, der Hippocampus sagte die Leistung bei der Geruchserkennung voraus, und der piriforme Kortex analysierte die chemische Struktur der Gerüche. Bemerkenswerterweise reagierten einige Neuronen sowohl auf Gerüche als auch auf Bilder, was auf eine Integration verschiedener Sinnesmodalitäten hindeutet. Diese Ergebnisse bieten neue Einblicke in die Verarbeitung von Gerüchen im menschlichen Gehirn und verdeutlichen die unterschiedlichen Funktionen der beteiligten Hirnregionen in diesem komplexen Wahrnehmungsprozess.
Single-neuron representations of odours in the human brain
Marc Spehr(1), Florian Mormann(2)
Eingestellt am: 20.11.2024
[1] https://www.nature.com/articles/s41586-024-08016-5