Personalisierte Hirnschaltkreis-Scores identifizieren verschiedene Biotypen von Depressionen und Angstzuständen
2024
Stanford University School of Medicine, Stanford, USA
Es besteht dringender Bedarf an der Ableitung quantitativer Messgrößen auf der Grundlage kohärenter neurobiologischer Funktionsstörungen oder „Biotypen“, um eine Stratifizierung von Patienten mit Depressionen und Angststörungen zu ermöglichen. Hier wurden aufgabenfreie und aufgabenevozierte Daten aus einem standardisierten Protokoll für funktionelle Magnetresonanztomographie aus mehreren Studien an Patienten mit Depressionen und Angststörungen verwendet, sowohl behandlungsfrei als auch nach Randomisierung in Pharmakotherapie oder Verhaltenstherapie. Von diesen Patienten wurden personalisierte und interpretierbare Bewertungen von Funktionsstörungen der Gehirnschaltkreise abgeleitet, die auf einer theoretischen Taxonomie basieren. Die Teilnehmer wurden in sechs Biotypen unterteilt, die durch unterschiedliche Profile der intrinsischen aufgabenfreien funktionellen Konnektivität sowie der durch emotionale und kognitive Aufgaben hervorgerufenen Aktivierung und Konnektivität definiert wurden. Die sechs Biotypen zeigten in dieser Studie Übereinstimmung mit der theoretischen Taxonomie und wurden durch Symptome, Verhaltensleistung und Reaktion auf Pharmakotherapie sowie Verhaltenstherapie unterschieden. Die Ergebnisse bieten eine neue, theoriegeleitete, klinisch validierte und interpretierbare quantitative Methode zur Analyse der biologischen Heterogenität von Depressionen und Angststörungen. Sie stellen daher einen vielversprechenden Ansatz zur Weiterentwicklung der präzisen klinischen Versorgung in der Psychiatrie dar.
Personalized brain circuit scores identify clinically distinct biotypes in depression and anxiety
Leanne M. Williams
Eingestellt am: 29.07.2024
[1] https://www.nature.com/articles/s41591-024-03057-9